Tone Kralj, Bemalung in der Kirche zur Hl. Luzia

Tone Kralj, Bemalung in der Kirche zur Hl. Luzia

  • Autor: David Štulc Zornik
  • Autor: David Štulc Zornik
  • Autor: David Štulc Zornik
  • Autor: David Štulc Zornik
  • Autor: David Štulc Zornik

Du bist Tone Kralj, ein erfolgreicher Maler im nationalen und internationalen Raum. Kürzlich waren deine Werke in Paris, Mailand, Los Angeles, Belgrad, Ljubljana und Wien ausgestellt. Im Jahr 1940 kommst du nach längerer Zeit nach Most na Soči zurück. Seit dem Jahr 1927, als du die Altare in der Kirche zur Hl. Luzia renoviert hast, hat sich einiges verändert: Du hast geheirtatet und eine Tochter bekommen. Der Bürgermeister von Most, Abram, ein Schriftsteller und Liebhaber der Bergwelt, mit dem du gut zusammenarbeitest und in dem du einen Fürsprecher hast, wurde aufgrund des Faschismus vertrieben. Du bist auch aufgrund der Veränderungen in der Landschaft überrascht - in den für Urlauber beliebten Zusammenfluss aus der Idrijca und Soča wurde Wasser aus dem See gegossen.

Arbeit von großer Bedeutung
In den letzten Jahren hast du lange hier gemalt, auf slowenischem Gebiet, das nach dem Ersten Weltkrieg zu Italien gehörte. Du hast viele Kirchen mit Nationalsymbolen bemalt, was sehr risikoreich war. Mit deiner bildernischen Ansprache, überlegt ausgewählten Motiven und nicht zuletzt deiner Anwesenheit, hast du das Nationalbewusstsein gestärkt, mit den Malereien und dem ganzheitlichen Zugang bei der Renovierung der Kirche ist die Zeit schnell vergangen und du hast ein Denkmal geschaffen, das die fachlich versierte Öffentlichkeit noch nach einem halben Jahrhundert wiedererkennen wird.

Eulenherausforderung

Wieviele Kirchen bemalte Tone Kralj in der Primorska? 

Neben dem reichen beweglichen Malerei- und Bildhaueropus bemalte Tone Kralj entlang der slowenischen westlichen ethnischen Grenze über 40 Kirchen, was ihm eine einzigartige Stellung verschafft, nicht nur in der europäischen, aber sogar in der künstlerischen Szene weltweit. Poleg bogatega premičnega slikarskega in kiparskega opusa je Tone Kralj vzdolž slovenske zahodne etnične meje poslikal nad štirideset cerkva, kar ga postavlja v edinstven položaj, ne samo na evropski, ampak celo na svetovni umetnostni sceni.

Wusstest du?
Nicht eine Kirche, die Kralj gestalte, wurde ohne antifaschistische Motive, oder slowenische Nationalsymbolik bemalt. Niti ena cerkev, v kateri je Kralj ustvarjal, ni poslikana brez motiva antifašizma ali slovenske narodne simbolike.

Wie erkennt man Kraljs Markenzeichen?
 Kraljs Maria ist für gewöhnlich in den Nationalfarben Sloweniens (weiß, blau, rot) gekleidet. Christus illustriert die slowenische Nation.

Kraljs Pilatus trägt mehrmals das Gesicht Mussolinis, seine Helfer haben faschistische Symbole in den Händen (Reisigbündel, Beil), bekleidet sind sie in den Farben der italienischen Flagge (rot, weiß, grün)

Die Heiligen Cyril und Method sind Vertreter der slowenischen Identität, sie haben oft ein offenes Buch mit einem Text in der Glagolica in Händen, sie illustrieren die Anwesenheit der Slowenen in diesem Raum.

Interessante Kirchengeschichte
Bischof Paolo Bisanti besuchte während der Visitation von Posočje im Jahr 1583 auch einen Ort am Zusammenfluss der Idrijca und der Soča, da die Bewohner des Ortes an ihn die Bitte um die Erlaubnis der Errichtung einer neuen Kirche richteten, obwohl die kleine Anhöhe über dem Zusammenfluss schon durch die Kirche des heiigen Maver (heute Begräbniskirche) geschmückt war. Weil Bischof Bisanti aufgrund seiner Wurzeln aus Kotor stammt, verstand er auch slowenisch. Die Bewohner des Ortes sagten ihm, dass sie die neue Kirche unter dem heiligen Maver am Miriščce bauen würden, weil dort schon in alten Zeiten das Schlösschen mit der Kirche zur heiligen Luzia stand. Dort soll auch das Wasser entspringen, das Kranke an den Ohren heilte. Davon, dass unter der Erde am Mirišče die Reste der antiken Kirche liegen zeugten auch zwei „Propheten“. Der Bischof prüfte die Lokalität und stieß überrascht auf Reste der Mauer. Der Bitte konnte er günstig nachkommen und bald darauf begann man in Mirišče mit dem Bau. Für diese Zeit war diese eine mächtige Kirche, die 1612 feierlich der heiligen Luzia geweiht wurde. Der Ort am Zusammenfluss der Idrijca und Soča heißt seit damals Most bei Sveta Lucija und nicht mehr Most Sv. Mavra wie bisher.

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